Christof Steinke

Link Building: Besser gut vernetzt

Nach wie vor ist die Anzahl der Links, die auf eine Website verweisen aus Sicht der Suchmaschinen ein wesentlicher Qualitätsfaktor für deren Bewertung. Verlinken andere Seiten (und damit interessierte Menschen) auf einen Artikel, sorgt das für eine gute Platzierung in den Trefferlisten und fließt

Link Building: Besser gut vernetzt

Bevor wir zu den konkreten Tipps kommen, betrachten wir kurz die Grundvoraussetzungen beim Linkaufbau. Gute Links auf die eigene Seite kann man nämlich leider nicht mit ein paar Klicks gewinnen. Ihr Aufbau erfordert zwei Dinge:

  • Gute Inhalte im eigenen Shop
  • Zeit und Geduld

Gute Inhalte im eigenen Shop

Wenn andere auf Ihren Online-Shops verlinken sollen, dann muss es dort auch etwas Interessantes geben. Das klingt banal, ist aber oft in der Praxis eine Herausforderung. Wenn Ihr Produkt einzigartig und spannend ist, dann können Sie gleich zum nächsten Abschnitt springen. Aber auch wenn Sie scheinbar „Allerweltsprodukte“ anbieten: Buchstäblich für jedes Sortiment können spannende Inhalte angeboten werden.

Blogs und redaktionelle Seiten

Setzen Sie einen Blog oder redaktionelle Seiten auf und berichten Sie über Ihre Produkte: Wo sie herkommen, wie sie verwendet werden können oder wer sie benutzt.

Wenn Sie zum Beispiel einen guten Einkaufsberater für Ihr Angebot schreiben können, dann ist dies ein Inhalt auf den gerne verlinkt wird – wenn Sie ihn den richtigen Leuten bekannt machen. Gleiches gilt für gut gemachte Anleitungen, wie man noch mehr aus Ihrem Produkt herausholen kann.

Oder schreiben Sie über sich selbst und Ihr Team: Warum Sie diesen Shop betreiben und wie Sie zu Ihrer Leidenschaft für Ihr Thema gefunden haben.

Es muss sich auch nicht immer direkt um das Produkt drehen. Wenn Sie Fahrräder anbieten, dann könnten Sie zum Beispiel Tipps für Ausflüge geben – und dann auch auf passende Seiten verlinken (von denen Sie dann wiederum einen Link zurück erhalten können, siehe unten).

Wichtig ist, dass Sie Persönlichkeit zeigen, also offen (und auch ruhig deutlich) Ihre eigene Meinung zu den wichtigen Themen rund um Ihr Produkt darstellen.

Multi Media

Fotos sind spannender als Texte, Videos sind interessanter als Fotos. Je mehr Medien Sie einbinden können, um sich und Ihr Angebot zu präsentieren, umso besser. Schöne Info-Grafiken werden zum Beispiel ebenfalls gerne verlinkt (z.B.: „Eine tolle Übersicht zur Auswahl des passenden XY finden Sie in diesem Shop!“). Solche sogenannten Rich Media-Inhalte werden auch in den Sozialen Medien viel häufiger verlinkt.

Und dass tatsächlich zu jedem Sortiment interessante Infos angeboten werden können, zeigt dieses Beispiel aus den USA: Ein Fleischer aus Ohio, der auch einen Online-Store betreibt, hat Koch-Videos mit einfachen Fleischgerichten gedreht.

Man sieht zum Einen, dass er ein Experte für sein Thema ist – aber außerdem ein total sympathischer Kerl, mit einer unglaublichen Leidenschaft für gutes Fleisch. Bei so jemandem kauft jeder gerne. Das Video hat ihm viele neue Besucher in seinen Shop gebracht, aber auch etliche Links von Leuten, die auf diesen guten Inhalt hingewiesen haben.

Zeit und Geduld

Die gleich folgenden Tipps sind keine Einmal-Aktionen. Die meisten Strategien um Aufmerksamkeit und damit eventuell auch Links zu bekommen, erfordern eine kontinuierliche Betreuung und sind auch zeitintensiv. Das liegt daran, dass gerade für die Gewinnung von Links mit guter Qualität eben die verantwortlichen Menschen von Ihnen und Ihrem Angebot überzeugt werden müssen.

Dies gelingt nur selten durch eine einfache E-Mail („Hallo, würden Sie bitte einen Link auf meinen Shop setzen?“). Oft ist es notwendig zunächst einmal seinerseits auf Inhalte der Plattform zu reagieren und sich dem Betreiber positiv bekannt zu machen. Also beispielsweise Beiträge auf dessen Plattform kommentieren oder dem Betreiber auf Twitter folgen. Und auch die Erstellung guter Inhalte auf der eigenen Website erfordert Zeit.

Gute Links und schlechte Links

Google bewertet die Qualität von Links auch nach der Qualität der Inhalte. Deshalb wären billig eingekaufte Links von einer Linkfarm in doppeltem Sinne „schlechte Links“. Sie kommen von Seiten mit niedrigster Qualität – und sie werden Ihnen auch praktisch keine Besucher bringen, weil sie niemand anklickt.

Gute Links kommen von Seiten mit hohem Qualitätsindex – und bringen Ihnen auch viele Besucher. Ein krasses Beispiel: Wenn es Ihnen gelingt, dass in einem Artikel auf Spiegel-Online oder Bild.de auf Ihren Shop verlinkt wird, dann hätten Sie einen Link von einer Top-Seite – und ganz sicher auch viele Besucher (… man darf ja mal träumen ;-).

Wenn Sie also Seiten finden, auf denen mit guter Qualität über Themen geschrieben wird, die Ihre Zielgruppe interessieren, dann lohnt es sich darüber nachzudenken, wie dort ein Link von Ihnen platziert werden könnte. Aber auch schlicht ein Kommentar (bei dem Sie ja meist über den Namen zumindest auf Ihre Domain verlinken können) ist heutzutage im Sinne der Suchmaschine ein positives Signal.

Diese ganzen Dinge im Hinterkopf, schauen wir uns jetzt einige bewährte Strategien zum Link-Building an.

Zum Einstieg: Analysieren Sie die Links des Wettbewerbs

Um gute Quellen für Links zu finden, geben Sie die Adressen von Webseiten Ihrer Wettbewerber in ein Tool zum Link-Check ein und schauen Sie, wo diese ihre Links herbekommen. Ein beliebtes Tool hierfür ist zum Beispiel OpenSiteExplorer.

Sie müssen dann zwar immer noch ihren eigenen Angang finden, um dort ebenfalls einen Link zu bekommen (dazu folgen gleich noch einige Tipps), aber Sie sparen auf jeden Fall eine Menge Zeit bei der Suche nach passenden Plattformen.

Die einfachste Methode: Einfach um den Link bitten

Wenn Sie sehr viele Webseiten gefunden haben, dann können Sie auch versuchen, einfach eine Standard-Mail zu senden, in der Sie Ihren Shop positiv beschreiben und um einen Link bitten. Dies wird zwar selten klappen, macht aber nicht viel Mühe – und mit ein wenig Glück macht‘s die Masse und Sie gewinnen tatsächlich einige Links.

Einen Link vom Hersteller bekommen

Eine Methode, die ebenfalls wenig Zeit erfordert. Die meisten Hersteller sind durchaus bereit, einen Link auf die Online-Shops zu zeigen, bei denen man ihre Produkte beziehen kann. Wichtig ist aber auch hier, dass der Hersteller erkennt, dass Ihre Seite Qualität hat und kein „Wald-Und-Wiesen-Shop“ ist.

Links von Verzeichnissen

Für (fast) alle Themen gibt es Verzeichnisse. Passende finden Sie ganz einfach, indem Sie nach „Ihr Produkt + Verzeichnis“ suchen. Weitere Verzeichnisse sind Regional-Plattformen und „Gelbe Seiten“ jeder Art.

Die meisten dieser Plattformen bieten einen einfachen Weg zur Registrierung Ihres Shops im Verzeichnis. Manche wollen Geld dafür, andere sind vielleicht etwas zwielichtig. Hier müssen Sie selbst entscheiden, auf welchen Seiten Sie auftauchen möchten.

Ein guter Selbsttest ist immer, sich zu fragen, ob Sie zufrieden wären, wenn Ihre Kunden diese Seite sehen würden und dabei dächten, sie wäre von Ihnen. Wenn Sie sich eher schämen würden, dann ist das Verzeichnis nicht passend.

Den PageRank des Verzeichnisses – und damit den Wert der Links, die von dort kommen – können Sie ganz einfach mit entsprechenden Tools herausfinden, zum Beispiel mit PRchecker. Der PageRank zeigt hier an, wie gut eine Seite bei Google indexiert ist.

Links von Sozialen Medien

Links, die von Facebook und Twitter auf Ihren Shop verweisen, bringen Ihnen (hoffentlich) viele Besucher. Hier lohnt sich das Engagement in doppelter Hinsicht, denn neben mehr Traffic gibt’s auch eine Verbesserung des Ranking in den organischen Suchergebnissen, denn die Suchmaschine nimmt dieses durchaus wahr. Wie stark dieser Einfluss ist, darüber streiten sich die SEO-Experten im Moment noch – selbst bei Google+ ist momentan nicht ganz klar, wie wichtig Google hier sein eigenes Netzwerk nimmt (und dessen Links bewertet).

Interviews veröffentlichen

Eine schöne Methode, mit relativ wenig Aufwand interessanten Content für den eigenen Shop zu erstellen. Finden Sie gut vernetzte „Experten“ für Ihr Thema (auf Facebook und Twitter) und bitten Sie diese, auf drei bis fünf Fragen zu antworten. Veröffentlichen Sie das Interview in Ihrem Shop und bitten Sie den Experten, auf den Artikel zu verlinken.

Gastartikel schreiben

Eine aufwändige Methode zur Generierung von – dann allerdings oft sehr viel wertvolleren – Links zu Ihrem Shop. Voraussetzung ist allerdings, dass Sie sowieso regelmäßig Artikel schreiben, die von guter Qualität sind. Warum dieses Content-Marketing positive Effekte hat lesen Sie in diesem Artikel.

Zunächst suchen Sie nach Blogs oder andere Medien (z.B. Online-Ableger von Fachzeitschriften), auf denen Ihre Zielgruppe unterwegs ist. Die Plattform muss nicht genau Ihr Sortiment abdecken, Sie wollen ja in erster Linie die für Sie passende Gruppe von Menschen erreichen (Stichwort „Semantisches Web“). Wenn Sie Bauklötzchen verkaufen, wären also alle Blogs, Foren usw. für Eltern interessant.

Wenn Sie einige derartige Plattformen gefunden haben, folgen drei Schritte:

  1. Vernetzen Sie sich mit den Autoren (Twitter, Facebook, Xing) und schreiben sie gute Kommentare zu den Artikeln, die dort veröffentlicht werden.
  2. Schreiben Sie einen Artikel, der zu der Plattform passen könnte und veröffentlichen Sie ihn in Ihrem Shop. Dieser sollte nicht sehr lang sein und muss auf jeden Fall über Ihre Produkte hinausgehende interessante Themen bieten.
  3. Nehmen Sie Kontakt mit den Verantwortlichen der Plattform auf und fragen Sie, ob Sie einen Gastbeitrag schreiben dürfen. Verweisen Sie auf die Artikel in Ihrem Shop – und insbesondere auf den bestimmten Artikel. Falls er nicht dort veröffentlicht wird, könne man ja auf ihn verlinken.

Das wird nicht jedesmal (und oft auch nicht beim ersten Mal) klappen. Aber Sie haben auf jeden Fall einen weiteren guten Artikel in Ihrem Shop. Und das nächste Mal beißt vielleicht eine andere Plattform an.

Wenn es allerdings gelingt, haben Sie sozusagen einen Anker geworfen und können nun auf Kommentare zu Ihrem Artikel antworten und der Plattform weitere Artikel anbieten.

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