Udo Kraft
Der Verkaufsprozess beginnt nicht erst an deiner Ladentür. Deshalb solltest du die Wege, auf denen deine Kunden in den Shop kommen, ebenfalls gut beobachten und
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Kunden auf den eigenen Shop aufmerksam zu machen. Die Suchmaschinenoptimierung (SEO) ist zweifellos eine der wichtigsten. Und das nicht nur, weil sie abgesehen vom Aufwand keine direkten Kosten, etwa für AdClicks oder Bannerimpressions, mit sich bringt. Wenn es dir gelingt, Kunden in dem Moment auf deinen Shop zu lenken, in dem sie nach etwas suchen, schwatzt du ihnen nichts auf, was sie nicht brauchen, sondern erfüllst im besten Fall ein Bedürfnis. Einen besseren Moment, um einen kaufbereiten Kunden zu identifizieren und auf dich aufmerksam zu machen, gibt es kaum.
Das funktioniert natürlich nur, wenn du etwas verkaufst, wonach auch gesucht wird. Eine erste wichtige Kennzahl, die du vor Investitionen in SEO ermitteln solltest, ist deshalb das Suchvolumen: Wie viele Leute suchen überhaupt nach deinem Produkt? Oder, präziser: nach dem Keyword, auf das du deine Landingpage optimieren möchtest?
Wenn die Anzahl der Suchanfragen nicht hoch genug ist, kannst du optimieren, soviel du willst, und wirst trotzdem niemals genügend organischen Traffic auf deinen Shop bekommen.
Wenn genügend Kunden nach deinem Produkt suchen, geht es darum, dein Ranking zu verbessern. Zu deiner aktuellen Rankingposition für entsprechende Keywords findest du naturgemäß die aussagekräftigsten Ergebnisse in Google Analytics. Piwik dagegen verrät dir zwar zu jedem bekannten Keyword, wie viele Besucher darüber in deinen Shop gekommen sind, aber nicht, an welcher Stelle das Keyword bei Google stand.
Das Ranking deines Shops für bestimmte Keywords zu bestimmen, ist im Übrigen gar nicht so einfach. Denn was dir beim Googeln angezeigt wird, stimmt ziemlich sicher nicht mit dem überein, was dein Geschäftspartner in London als Ergebnis zu sehen bekommt. Google lässt in die Berechnung dessen, welches Suchergebnis in welcher Reihenfolge angezeigt wird, zahlreiche Faktoren mit einfließen. Angefangen beim verwendeten Gerät über Standort und Uhrzeit bis hin zu gespeicherten Interessen und Vorlieben (bei eingeloggten Usern).
Halbwegs „objektive“ Einschätzungen verrät euch die Google Search Console und auch diverse Tools helfen dabei, eure Rankings im Blick zu behalten. Da jeder Benutzer heute sein individuelles Suchergebnis bekommt, sind aber alle Aussagen über das Ranking einer Seite mit Vorsicht zu genießen.
Natürlich hilft es dir nicht viel, wenn dein Shop von Google zwar hoch gerankt wird, aber niemand auf das Suchergebnis klickt. Im Auge behalten solltest du deshalb auch deine Click Through Rate. Landest du für dein Keyword unter den Top 5, hast aber nur eine CTR von 10 %, dann stimmt etwas mit deinem Suchergebniseintrag nicht.
Wie du deinen Suchergebniseintrag (SERP) so optimieren kannst, dass möglichst viele Interessenten auch darauf klicken, haben wir bereits an anderer Stelle ausführlicher behandelt.
Wenn die Benutzer in der Google-Suche zwar auf deinen Eintrag klicken, deinen Shop danach aber sofort wieder verlassen, ist ein möglicher Grund der, dass dein SERP etwas verspricht, was der Shop nicht halten kann. Auch dann solltest du unbedingt aktiv werden und die durch den SERP geweckten Benutzererwartungen mit deinem Shop in Einklang bringen. Denn Absprungraten berechnet Google inzwischen in seine Rankings mit ein, sodass es mit den Spitzenpositionen ganz schnell wieder vorbei sein kann.
Wenn der Kunde bleibt und sich durch den Shop klickt, bist du schon einen Schritt weiter. Letzten Endes hast du aber nur dann wirklich etwas davon, wenn er auch kauft. Deshalb ist auch die Konversionsrate eine Kennzahl, die du für die Suchmaschinenoptimierung berücksichtigen solltest. Vielleicht locken die ausgewählten Keywords oder die Strukturierung der SERPS zwar inhaltlich Interessierte auf deine Seite, aber eben keine Kunden? Wenn du aus der organischen Suche zwar jede Menge Visits, aber keine Kaufabschlüsse generierst, solltest du deine SEO-Strategie überdenken.
Was man bei Google nicht findet, das gibt es auch nicht – so die Wahrnehmung vieler Internetnutzer. Deshalb sollte einer eurer Analytics-Schwerpunkte auf der Beobachtung der organischen Suche liegen. Wenn ihr dabei die oben genannten Kennzahlen im Blick behaltet, ist SEO nicht nur Selbstzweck, sondern hilft auch dabei, euren Umsatz zu steigern.
Teil 2: Die wichtigsten Kennzahlen
Teil 3: Stabil wachsen mit Analytics
Teil 5: Analytics und Marketing
Teil 6: Analytics und Social Media
Teil 7: Analytics im Arbeitsalltag