Lagerplatzoptimierung bezeichnet den systematischen Prozess, bei dem die Organisation, Struktur und Nutzung von Lagerflächen, Regalsystemen und Lagerressourcen verbessert wird, um die Effizienz und Effektivität des Lagers zu steigern. Ziel der Lagerplatzoptimierung ist es, die Lagerkapazität zu maximieren, die Lagerkosten zu reduzieren, die Warenverfügbarkeit zu erhöhen und die Lieferzeiten zu verkürzen.

Die Lagerplatzoptimierung ist aus mehreren Gründen wichtig:

  1. Effizienzsteigerung: Eine optimierte Lagerorganisation ermöglicht es Mitarbeitern, schneller auf Artikel zuzugreifen und Bestellungen effizienter abzuwickeln. Dies führt zu einer höheren Produktivität und reduziert die Arbeitskosten.

  2. Kostenreduktion: Durch die Maximierung der Lagerkapazität und die Minimierung von Verschwendung können die Lagerkosten gesenkt werden. Dies schließt die Reduzierung von Lagermiete, Energiekosten, Versicherungsprämien und Arbeitskosten ein.

  3. Verbesserte Warenverfügbarkeit: Eine gut organisierte Lagerstruktur stellt sicher, dass Artikel leicht gefunden und nach Bedarf aufgefüllt werden können. Dies trägt dazu bei, Lagerbestände auf einem optimalen Niveau zu halten und Lieferengpässe zu vermeiden.

  4. Schnellere Lieferzeiten: Durch die Optimierung der Lagerprozesse können Bestellungen schneller bearbeitet und versendet werden, was zu einer höheren Kundenzufriedenheit und einer besseren Wettbewerbsposition führt.

  5. Bessere Bestandskontrolle: Mit einer optimierten Lagerhaltung können Unternehmen ihren Bestand besser verwalten und überwachen. Dies ermöglicht eine präzisere Bestandsführung und -planung sowie die Identifizierung von Bestandsungleichgewichten oder -schwankungen.

  6. Anpassungsfähigkeit: Ein gut organisierter Lagerbereich ermöglicht es Unternehmen, sich schneller an Marktveränderungen, saisonale Schwankungen und neue Produktlinien anzupassen.

  7. Omnichannel-Integration: Für Unternehmen, die sowohl im Einzelhandel als auch im E-Commerce tätig sind, ist die Lagerplatzoptimierung besonders wichtig, um die Anforderungen verschiedener Vertriebskanäle zu erfüllen und eine nahtlose Omnichannel-Erfahrung für Kunden zu gewährleisten.

Insgesamt ist die Lagerplatzoptimierung eine entscheidende Komponente für den Erfolg von Einzelhändlern und Online-Händlern, da sie dazu beiträgt, die betriebliche Effizienz zu steigern, Kosten zu senken und die Kundenzufriedenheit zu verbessern.

Beispiel

Lagerplatzoptimierung für Händler: Ein Praxisbeispiel

Ein mittelständischer Händler für Haushaltswaren und -geräte hat in den letzten Jahren sein Produktsortiment kontinuierlich erweitert. Mit dem Wachstum des Unternehmens und der zunehmenden Anzahl von Artikeln im Sortiment stellte der Händler fest, dass der vorhandene Lagerplatz nicht mehr ausreicht und der Lagerbestand unübersichtlich wurde. Um sowohl den Lagerplatz effizienter zu nutzen als auch die Arbeitsabläufe im Lager zu verbessern, entschied sich der Händler für eine Lagerplatzoptimierung.

Schritt 1: Analyse der aktuellen Situation Zuerst wurden alle Produkte im Lager erfasst und kategorisiert. Anhand von Verkaufsdaten und Lagerumschlagshäufigkeit wurden die Artikel in verschiedene Kategorien eingeteilt. Schnelldreher, also Artikel mit hoher Umschlagshäufigkeit, wurden von den Langsamdrehern, also Artikeln mit geringer Umschlagshäufigkeit, getrennt.

Schritt 2: Ermittlung des Platzbedarfs und Auswahl geeigneter Lagerlösungen Nach der Analyse der aktuellen Situation wurde der Platzbedarf für die verschiedenen Produktkategorien berechnet. Hierbei wurden Größe, Gewicht und Lagerfähigkeit der Produkte berücksichtigt. Für die verschiedenen Kategorien wurden passende Lagerlösungen ausgewählt, z.B. Fachbodenregale für kleinere Artikel oder Palettenregale für größere und schwerere Produkte. Für die schnelldrehenden Artikel wurden zudem Lagerlösungen in Betracht gezogen, die einen schnellen Zugriff ermöglichen, wie beispielsweise Durchlaufregale oder Kommissionierwagen.

Schritt 3: Umsetzung der Lagerplatzoptimierung Mit der neuen Lagerstruktur wurden die Produkte entsprechend ihrer Kategorien einsortiert. Schnelldreher wurden in greifbarer Nähe zur Kommissionierzone platziert, um kurze Wege und schnelle Zugriffszeiten zu gewährleisten. Langsamdrehende Artikel wurden in höheren Regalebenen oder weiter entfernt von der Kommissionierzone gelagert. Zusätzlich wurden die Lagerplätze mit Barcodes oder RFID-Tags versehen und in das Lagerverwaltungssystem integriert, um die Bestandsführung zu erleichtern.

Schritt 4: Überwachung und kontinuierliche Verbesserung Nach der Umsetzung der Lagerplatzoptimierung wurden die Lagerprozesse regelmäßig überprüft und analysiert. Durch die Sammlung von Daten über die Lagerbewegungen und die Nutzung der Lagerplätze konnten Verbesserungspotenziale identifiziert und weitere Optimierungsmaßnahmen eingeleitet werden.

Fazit: Die Lagerplatzoptimierung führte zu einer besseren Raumausnutzung, kürzeren Kommissionierwegen und einer erhöhten Effizienz im Lager des Händlers. Durch kontinuierliche Analyse und Anpassung der Lagerstruktur konnte der Händler die Lagerkosten reduzieren und die Kundenzufriedenheit durch kürzere Lieferzeiten verbessern.


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