VersaCommerce Team
Die Insolvenz einer großen Modekette bringt Unruhe. Wie diese Insolvenz zustande kommen konnte, kommentiert Tina Müller, die ehemalige CEO von Douglas.
Peek & Cloppenburg geht in ein Insolvenzverfahren, für viele das Ende einer großen Modekette. Doch was war der Auslöser dafür?
Tina Müller, ehemalige Vorsitzende der Geschäftsführung der Parfümerie Douglas, sieht darin folgende Gründe:
Späte Digitalisierung
Die Konsumenten sind nicht mehr vorwiegend offline, sondern online. Diesen Wandel habe P&C zu lange ignoriert und dadurch anderen Global Playern, wie z. B. Zalando, die Chance gegeben, diese Kunden aufzugreifen.
Online-Shop unter anderem Namen
Hier spielt Tina Müller auf das Branding an. Die Kunden konnten keine Verbindung zu dem Geschäft in der Innenstadt und dem Online-Shop "FashionID" herstellen, da es damit unter anderem Namen lief, so Müller.
Hier zeigt sich, wie wichtig die Etablierung eines Unternehmensnamen ist und welche Auswirkungen dies auf die Kunden haben kann.
Nicht mit der Zeit gehen
Die Angleichung des Sortiments an neue Zielgruppen mithilfe von innovativen Kollektionen und die Anhebung dessen auf ein Premium-Level habe nicht stattgefunden, wodurch sich die Marke P&C selbst ins Mittelfeld des Handelssegments geschoben habe, welche bekanntlich schrumpfe.
Keine Verbindung von online- und offline-Geschäft
Das Konzept von P&C "offline First" sei trotz des mehrheitlichen Offline-Marktes in dieser Branche nicht die richtige Wahl gewesen. Müller empfiehlt dazu die Verbindung von beiden Kanälen, um eine kanalübergreifende Customer Journey zu bieten und damit eine Omnichannel-Strategie.
Das nehmen wir mit
Eine frühe Digitalisierung des Geschäfts unter gleichem Namen wie das Ladengeschäft selbst ist ein guter Start, um weiterhin zu bestehen. Zusätzlich sollte man mit der Zeit gehen und sich immer wieder an den neuen Markt und die Zielgruppen anpassen. Eine Verknüpfung des online- und offline-Geschäfts ist heutzutage unbedingt notwendig, um die Kunden in jeder Situation zu erreichen.