Dr. Katja Flinzner
Ihr schreibt und schreibt, aber euren Konversionsraten hilft das nicht auf die Sprünge? Vielleicht solltet ihr aus euren Inhalten "Shoppable Content" machen. Dann klappt's auch mit der Conversion
Content is king. Echt jetzt? Ja, ich weiß, den Spruch habt ihr schon tausendmal gehört und braucht ihn nicht noch ein 1.001stes Mal. Kann ich verstehen. Das Dumme ist nur: Die Zeiten, in denen ein paar Linktauschs, Bannerwerbung und die Eintragung in die wichtigsten Linkverzeichnisse gereicht haben, um Zuschauer in euren Shop zu locken, sind lange vorbei (wenn es sie denn so überhaupt gegeben hat). Die aktuelle Währung des Internet lautet Content, da beißt die Maus keinen Faden ab. Ohne Inhalte, und zwar nicht irgendwelche, sondern gute, relevante und passende Inhalte, geht heute gar nichts mehr.
Im Marketing haben die meisten das auch schon verstanden. Content Marketing ist inzwischen wohl in den meisten Agenturen zu Recht zu einem der zentralen Bausteine jeder Online-Marketing-Strategie geworden. Und auch in den häufig noch gerne an Formeln und Link-Counts hängenden SEO-Abteilungen setzt sich so langsam die Erkenntnis durch, dass die beste SEO auf guten Inhalten basiert. Am schwersten hat der Content es noch ausgerechnet in dem Bereich, in dem er sich am schnellsten in bare Münze umwandeln ließe: im Commerce. Zu sehr ist man da wohl noch in dem Gedanken verhaftet, dass Inhalte zwar schönes Beiwerk sind und vielleicht auch den ein oder anderen Kunden glücklich machen könnten, aber das so direkt mit Konversionsraten zusammenzubringen, fällt den eCommerce-Entscheidern wohl schwer.
Dabei ist es gar kein Hexenwerk, Content und Commerce so zu koppeln, dass die Inhalte zum direkten Konversionstreiber werden. Wir verraten euch im Folgenden, was ihr tun müsst, um aus eurem Content Shoppable Content zu machen.
Übrigens: Auch mit spannend und interessant geschriebenen Produktbeschreibungen könnt ihr Content verkaufsfördernd nutzen. Das ist aber eine andere Baustelle, auf die wir hier schonmal näher eingegangen sind.
Um Shoppable Content zu bekommen, braucht ihr erstmal Content. Der klassische und einfachste Weg dahin, der inzwischen auch in so gut wie jedem modernen Shopsystem als eigene Rubrik vorgesehen ist, ist ein Blog. Worüber ihr darin schreibt, kommt natürlich ganz auf eure Branche an, bei jedem Artikel solltet ihr euch aber fragen: Was hat der Kunde davon? Leser und damit potenzielle Kunden interessieren sich nicht für Inhalte per se, sondern für Nutzen: also für Informationen, die ihnen weiterhelfen. Neben dem Informationsgehalt ist auch eine gewisse Regelmäßigkeit wichtig: Wenn euch nur zu Weihnachten und Ostern etwas Neues einfällt, dann lasst es besser ganz bleiben…
Eure Inhalte sollen keine Werbeveranstaltung sein, sondern dem Kunden bei irgendetwas weiterhelfen. Dennoch werdet ihr als Sportartikelshop nicht über aktuelle Entwicklungen auf den Aktienmärkten schreiben, sondern über Themen, die mit euren Produkten zu tun haben. Entsprechend wird es auch Möglichkeiten geben, eure Produkte mit in die Texte zu integrieren. Überlegt euch also bei der Themenplanung schon, welche Produkte zu eurem aktuellen Thema passen. Oder umgekehrt: Wenn ihr neue Produkte pushen wollt, macht euch Gedanken, in welche Themenwelten ihr sie sinnvoll verpacken könnt.
Die Verknüpfung selbst lässt sich auf sehr unterschiedliche Weisen vornehmen, von schlicht bis fancy. Welche Variante ihr wählt, wird sowohl von euren technischen Möglichkeiten und eurem Budget als auch von euren Kunden bzw. eurer Branche abhängen.
Schlicht und unaufgeregt: In einem Artikel über die richtige Arbeitsplatzbeleuchtung verlinkt der Design-Shop connox Lampenmodelle aus dem eigenen Sortiment. (Screenshot: connox.de)
Mode ist eine perfekte Spielwiese für Shoppable Content. Im Otto-Blog „Soulfully“ schreiben Modebloggerinnen wie Susanne Ackstaller sehr authentische Texte zu den verschiedensten Modethemen. Die dazugehörigen Produkttipps werden unter dem Artikel vorgestellt und verlinkt. (Screenshot: soulfully.de)
Durchdacht und ziemlich fancy: Der Neiman-Marcus-Blog packt die Produkttipps nicht in die Texte, sondern in die Bilder. Das sieht schick aus und spricht den Spieltrieb an. (Screenshot: blog.neimanmarcus.com).
Die Kunst bei der ganzen Aktion ist es, eure Produkte in relevanten Inhalten unterzubringen, ohne dabei aufdringlich zu werden. Geschafft habt ihr das, wenn eure Leser die Links und Produkttipps nicht als nervige Werbung, sondern als hilfreiche Hinweise wahrnehmen. Genau genommen ist das auch gar nicht so abwegig, denn in der Regel haben sie, wenn nicht sogar einen konkreten Bedarf, dann zumindest ein Interesse an eurem Thema. Und wenn passend zur dunklen Jahreszeit die Verbesserung der Bürobeleuchtung auf ihrer To-Do-Liste steht, können direkte Links zur perfekten Schreibtischlampe allemal eine Hilfe sein...
Trotzdem schadet es natürlich überhaupt nichts, wenn ihr zwischendurch auch mal einen oder mehrere Blog-Artikel schreibt, die keinen Produktbezug haben, ganz im Gegenteil. Die Mischung macht’s.
Dass sich Texte und Bilder gut verknüpfen lassen, haben wir oben schon gesehen, wie sieht es aber mit bewegten Bildern aus? Immer mehr Shops haben auch YouTube & Co. als Marketing- und Informationskanal für sich entdeckt – auch dort lässt sich Shoppable Content unterbringen. Solche „Shoppable Videos“ sind natürlich deutlich aufwendiger herzustellen als Texte oder Bilder, vor allem dann, wenn sie auch noch interaktiv sein sollen
Es geht aber auch einfacher – etwa mit einem klickbaren Link auf eine entsprechende Landingpage am Ende des Videos. Oder wie wäre es, wenn ihr einfach alle erwähnten Produkte in den Kommentaren oder der Videobeschreibung verlinkt und im Video auf diese Links hinweist? Aufwendige und teure technische Lösungen mögen das gewisse Extra mitbringen, mit etwas Kreativität und vor allem einem klaren Konzept lässt sich das alles aber auch mit einfacheren Mitteln umsetzen.
M&S TV ist eine eigene Rubrik im Marks & Spencer Content-Mix, mit Shopping-Links am Ende der Videos – und natürlich gibt’s alle Videos auch auf YouTube (Screenshot: marksandspencer.com).
Ihr seht also, so schwierig muss es gar nicht sein. Entscheidend ist aber, dass ihr eure Ziele ganz klar definiert, ein schlüssiges Konzept für eure spezifische Zielgruppe entwerft – und das auch durchzieht. Halbherzige Vorstöße werden euch nicht weiterbringen. Hinter Shoppable Content muss, genau wie hinter Content allgemein, eine durchdachte Strategie stehen, wenn ihr damit tatsächlich positive Auswirkungen auf eure Konversionsraten verzeichnen wollt.
Dass ihr all eure Inhalte auch aktiv verbreiten solltet, zum Beispiel über Social-Media-Kanäle, Newslettermarketing etc., versteht sich hoffentlich von selbst - von ganz alleine kommen die Leser auch bei den interessantesten Artikeln nur sehr, sehr selten...
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