Deckungsbeitragsrechnung ist eine betriebswirtschaftliche Methode, die dazu dient, die Rentabilität und Wirtschaftlichkeit von Produkten, Produktgruppen oder Geschäftsbereichen innerhalb eines Unternehmens zu analysieren. Sie zeigt auf, inwieweit die variablen Kosten einer Leistung (Produkt oder Dienstleistung) durch den erzielten Umsatz gedeckt sind und welcher Beitrag zur Deckung der fixen Kosten und zur Erzielung von Gewinn erbracht wird.

Die Deckungsbeitragsrechnung ist aus folgenden Gründen wichtig:

  1. Kostenanalyse: Sie hilft Unternehmen, die Kostenstruktur besser zu verstehen und somit effizienter und rentabler zu arbeiten. Durch die Analyse der variablen und fixen Kosten können ineffiziente Geschäftsprozesse identifiziert und optimiert werden.

  2. Preiskalkulation: Die Deckungsbeitragsrechnung ist ein wesentliches Instrument für die Preiskalkulation von Produkten oder Dienstleistungen. Sie ermöglicht es, angemessene Verkaufspreise zu ermitteln, die die variablen Kosten decken und gleichzeitig einen Beitrag zur Deckung der fixen Kosten leisten.

  3. Sortimentsgestaltung: Die Deckungsbeitragsrechnung unterstützt bei der Entscheidung, welche Produkte oder Dienstleistungen im Sortiment eines Unternehmens geführt oder aus dem Sortiment genommen werden sollten. Produkte mit einem hohen Deckungsbeitrag sollten priorisiert werden, während solche mit einem niedrigen Deckungsbeitrag überprüft und möglicherweise optimiert oder entfernt werden sollten.

  4. Profitabilitätssteuerung: Die Deckungsbeitragsrechnung hilft Unternehmen, ihre Profitabilität zu steuern und zu verbessern. Durch die Identifizierung von Produkten oder Geschäftsbereichen mit hohem Deckungsbeitrag können Ressourcen gezielt eingesetzt und der Fokus auf rentable Geschäftsfelder gelegt werden.

  5. Entscheidungsfindung: Die Deckungsbeitragsrechnung liefert wichtige Informationen für die strategische und operative Entscheidungsfindung. Sie ermöglicht es Entscheidungsträgern, fundierte Entscheidungen zu treffen und das Unternehmen zielgerichtet und erfolgreich zu führen.

Insgesamt ist die Deckungsbeitragsrechnung ein essenzielles Werkzeug für Unternehmen im Einzelhandel, E-Commerce und Omnichannel-Bereich sowie für Marketing-Entscheidungen. Es hilft dabei, die Rentabilität von Produkten und Geschäftsbereichen sicherzustellen und die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu erhalten oder zu steigern.

Beispiel

Die Deckungsbeitragsrechnung ist ein wichtiger Teil der Kosten- und Leistungsrechnung für Händler, um die Rentabilität von Produkten zu analysieren und Entscheidungen über Sortimentsgestaltung, Preispolitik und Vertriebskanäle zu treffen. Im Folgenden wird ein Beispiel für die Deckungsbeitragsrechnung für einen Händler dargestellt:

Angenommen, ein Händler verkauft zwei Produktkategorien: Elektronische Geräte und Haushaltswaren. Ziel ist es, den Deckungsbeitrag für beide Produktkategorien zu berechnen und herauszufinden, welche Kategorie profitabler ist.

Schritt 1: Ermittlung der variablen Kosten Zunächst müssen die variablen Kosten für beide Produktkategorien ermittelt werden. Hierbei handelt es sich um Kosten, die direkt mit der Produktion oder dem Verkauf der Produkte zusammenhängen, wie zum Beispiel Materialkosten, Fertigungskosten oder Vertriebskosten.

Angenommen, der Händler hat folgende variable Kosten für beide Kategorien:

  • Elektronische Geräte: 50€ pro Stück
  • Haushaltswaren: 20€ pro Stück

Schritt 2: Ermittlung der Verkaufspreise Nun müssen die Verkaufspreise für beide Produktkategorien ermittelt werden:

  • Elektronische Geräte: 120€ pro Stück
  • Haushaltswaren: 40€ pro Stück

Schritt 3: Berechnung des Deckungsbeitrags pro Stück Der Deckungsbeitrag pro Stück ist die Differenz zwischen dem Verkaufspreis und den variablen Kosten. Er zeigt, wie viel jedes Produkt zum Decken der Fixkosten und zur Erzielung von Gewinn beiträgt.

Schritt 4: Berechnung des Deckungsbeitrags in Prozent Um die Rentabilität der beiden Produktkategorien besser vergleichen zu können, kann der Deckungsbeitrag in Prozent berechnet werden. Dieser Wert zeigt, welcher Anteil des Verkaufspreises zur Deckung der Fixkosten und zur Erzielung von Gewinn beiträgt.

Aus diesem Beispiel geht hervor, dass der Händler mit dem Verkauf von Elektronischen Geräten einen höheren Deckungsbeitrag pro Stück und in Prozent erzielt als mit dem Verkauf von Haushaltswaren. Dies bedeutet, dass der Verkauf von Elektronischen Geräten potenziell profitabler ist, da ein größerer Anteil des Verkaufspreises zur Deckung der Fixkosten und zur Erzielung von Gewinn beiträgt.

Es ist jedoch zu beachten, dass die Deckungsbeitragsrechnung lediglich ein Indikator für die Rentabilität von Produkten ist. Andere Faktoren wie die Nachfrage, die Konkurrenzsituation und die strategische Ausrichtung des Händlers sollten ebenfalls in die Entscheidungsfindung einbezogen werden.


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