Für Onlinehändler stellt Affiliate-Marketing – neben Google AdSense – eine beliebte Monetarisierungsform des eigenen Webauftritts dar. Um die beidseitigen Potenziale jedoch maximal auszuschöpfen und eine positive Wechselbeziehung zu erzielen, bedarf es allerdings einiger grundlegender Kenntnisse, um typische Fehler zu vermeiden.
Durch die rein performancebasierte Vergütung handelt es sich hierbei um einen risikoarmen, messbaren Vertriebskanal. Insbesondere, wenn hierbei ein CPO-Abrechnungsmodell gewählt wurde, bei dem nur beim Verkauf von Waren oder Dienstleistungen eine Provision anfällt.
Unternehmen verfallen jedoch häufig dem Irrglauben, dass sich die Performance eines Affiliate-Programmes unmittelbar nach dessen Start bereits auf einem hohen Niveau einpendelt – und so schnelle Erfolge erzielt werden. Allerdings wird hierbei gerne außer Acht gelassen, dass zunächst Aufbau- und dann fortlaufende Optimierungsarbeit geleistet werden muss, wie bei den meisten Werbemaßnahmen. Erste aussagekräftige Zahlen liegen oft erst drei bis sechs Monate nach dem Start vor.
Die Customer-Journey der potenziellen Kunden ist heutzutage nicht mehr linear und führt entlang einer Vielzahl von Kontaktpunkten. Deshalb empfiehlt sich die Nutzung einer sogenannten Cookie-Weiche, um sicherzustellen, dass keine Mehrfachprovisionierung erfolgt.
Das ist letztendlich der Ansatz, der durch die Analyse der Customer-Journey zu neuen Attributionsmodellen geführt hat. Hierbei wird innerhalb eines Kanals, aber auch übergreifend jedem Kontaktpunkt eine vorab definierte Gewichtung zugeschrieben, die in einer anteiligen Provisionierung der Werbeleistung innerhalb der Customer-Journey resultiert.
Die Verantwortlichkeiten der verschiedenen Online-Marketing-Kanäle einer E-Commerce-Plattform liegen in den Unternehmen oft bei unterschiedlichen Personen. Dies hat zur Folge, dass häufig nur die/deren eigenen Ziele verfolgt werden und so oftmals ein hoher Konkurrenzkampf zwischen den einzelnen Kanälen entsteht, der am Ende nicht selten in einer Kannibalisierung endet.
Notwendig ist jedoch eine kanalübergreifende Strategie, bei der eine entsprechende Verzahnung der einzelnen Disziplinen durch einen stetigen, internen Austausch erfolgt und so alle Online-Marketing-Manager dasselbe Ziel verfolgen.
Es mag zunächst banal klingen, aber Affiliate-Marketing ist in den letzten 20 Jahren immer komplexer geworden. Wer hier erfolgreich sein will, muss diese Komplexität verstehen und beherrschen. Vom Zusammenspiel der Online- und Offline-Maßnahmen bis hin zu den unterschiedlichen Touchpoints der Customer Journey – Affiliate-Marketing wird von ständigen Neuentwicklungen getrieben, auf die es sich einzustellen gilt.
Datengetriebene Kampagnen im Affiliate-Marketing sind zwar in Deutschland nach wie vor noch dünn gesät, doch Auswertungen hinsichtlich der Neukundenquote, überdurchschnittlichen Warenkörben und geringen Stornoquoten lassen eine gezieltere Aussteuerung von Kampagnen zu.
Um die optimale Betreuung eines Affiliate Programms gewährleisten zu können, schalten viele Unternehmen eine externe Agentur hinzu. Im Idealfall ist diese auch für die Betreuung der anderen Performance-Kanäle zuständig und verfolgt einen kanalübergreifenden 360-Grad-Ansatz und damit der Verfolgung gleicher Ziele zwischen den unterschiedlichen Channels.
Durch ihre Mittlerfunktion sind Agenturen auch näher am Puls der Zeit und zudem meist mit der erste Anlaufpunkt, wenn Netzwerke oder Affiliates ihre neuesten Produkte und Entwicklungen vorstellen. Agenturen können dadurch individuell prüfen, welche Produkte bzw. Trends zu welchem ihrer Kunden passen. Da diese aus unterschiedlichen Branchen kommen, entstehen bei einem entsprechenden Wissensaustausch innerhalb der Agentur zusätzliche Synergien.
Quelle:
ADZINE – Magazin für Online-Marketing