Udo Kraft
Werbung mit digitalen Anzeigen kostet. Aber sie sind auch – vor allem im E-Commerce – kaum verzichtbar. Der Online-Shop läuft nicht von alleine und Content-Marketing als Alternative ist natürlich auch nur ein Marketingkanal unter anderen. Kurz gesagt, Adwords oder Amazon-Anzeigen sind für
Genauso wie schon lange bei Google bietet auch Amazon die Möglichkeit, sich über Werbeanzeigen (so genannte „Gesponserte Produkte“) ein gutes Ranking in den Suchergebnissen zu „ersteigern“. Diese Werbeanzeigen werden allerdings bisher nur von wenigen Verkäufern genutzt. Daher ist ein genauer Blick und ein Vergleich unbedingt nötig, um deine Entscheidung über den Werbe-Etat nicht ins Leere laufen zu lassen.
Im Gegensatz zu Google hat Amazon lange auf die Vermarktung von Werbeanzeigen in seinen Suchergebnissen verzichtet. Erst seit ungefähr zwei Jahren bietet Amazon ein Adwords-ähnliches System an, mit dem sich Amazon-Händler über Werbeanzeigen bestimmte Positionen in den Suchergebnissen „ersteigern“ können.
Bis Sommer 2015 waren allerdings lediglich zwei Suchpositionen unter den organischen Suchergebnissen für die Werbeanzeigen reserviert. Seit einiger Zeit räumt Amazon den Werbeanzeigen jedoch eine immer prominentere Rolle ein. Die gesponserten Posts werden nun sowohl mitten in den organischen Suchergebnissen als auch über den ersten organischen Suchergebnissen angezeigt.
TIPP: Der große E-Commerce Ratgeber |
Um nun zu entscheiden, was am Besten läuft hat das Unternehmen „Marketplace Analytics“ die CPCs bei Amazon und bei Google von knapp 15.000 Keywords miteinander verglichen. Bei den Keywords wurde vor allem darauf geachtet, dass sie inhaltlich sehr divers sind. Für diese Keywords wurde aus dem Google-Keyword-Planner das vorgeschlagene Gebot und über "Amazon-Seller-Central" das geschätzte „Seite 1“-Gebot erfasst und ausgewertet.
Das überraschende Ergebnis: Google war bei 90 Prozent der Keywords im Schnitt achtmal teurer als Amazon. Bei 90.1 Prozent der Keywords war der CPC bei Google-Adwords teurer als der CPC der Gesponserten-Produkte von Amazon. Bei diesen Keywords war ein Klick bei Google im Durchschnitt 7.9-mal teurer als der Klick auf eine Werbeanzeige beim gleichen Keyword bei Amazon. Lediglich bei 9.3 Prozent der Keywords war der CPC bei Amazon höher als der bei Google. In diesen Fällen lag der Unterschied im Durchschnitt bei 1.9-mal.
Eines sollte man jedoch beachten, so „Marketplace Analytics“: Der wohl wichtigste Punkt bei der Bewertung der Rentabilität sind die unterschiedlichen Kostenstrukturen. Während beim eigenen Shop vor allem Fixkosten und keine variablen Kosten bei jedem Kauf zusätzlich anfallen, müssen beim Verkauf über Amazon im Durchschnitt nochmal 15 Prozent Verkaufsprovision gezahlt werden. Dafür gibt es quasi keine Fixkosten. Rechnet man die 15 Prozent Verkaufsprovision zu den Werbekosten hinzu, so relativiert dies natürlich die niedrigen CPCs auf Amazon.
Quelle: Etailment